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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 474

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 474 — Der Generalissimus vereinigte seine ganze Truppe, welche auf den ersten Posten des Treffens immer noch fest hielt; aber sie war so abgemattet, und es war bei dem Mangel an Proviant kein Mittel sie zu erfrischen, so daß beschloßen wurde, die Armee nach Leipzig zu führen, wohin sie um zwei Uhr in der Nacht in guter Ordnung den Marsch antrat. Von der einen wie von der andern Seite blieben Kanonen auf den Wahlfelde zurück, weil die Pferde theils getödtet, theils versprengt waren; und wenn auch der Feind einige gleich mit sich führte, so stieß doch den folgenden Tag bei dem Paße von Ropach, eine Meile von Lützen, der General Corpes auf 6 Stücke mit der Bedeckung von 25 Musketiren, welche die Croaten niederwarfen, und auch die Räder zerschlagen wollten, bei einer entdeckten feindlichen Truppe aber sich zurückziehen mußten. Man darf annehmen, daß in dieser wüthenden Schlacht der Feind 8000 Mannx), die Verwundeten mitgerechnet, verloren hat. Nach Aussage der später eingebrachten Gefangenen ist der König nach begonnener Schlacht nicht mehr gesehen worden. Gewisser weiß man, daß gleichstimmig dem ersten unter der Truppe verbreiteten Gerüchte, er um 2 Uhr Nachmittags von einem Musketenschuß in den Arm getroffen, und als er sich retten wollte, von einem Reiterhaufeu angefallen, mit zwei Pistolenschüssen niedergestreckt, ausgezogen auf dem Platze liegen gelaßen, von den ©einigen aufgefunden, und zwei Tage darauf der Leichnam bal-samirt worden ist. Von den vornehmsten seiner Armee ist der Prinz von Anhalt tödlich verwundet; überhaupt sind die meisten Obristen und Offieiere geblieben, bis itzt wußte man aber die Nahmen noch nicht. Fahnen und Standarten sind, beides zusammen, 60 verlohren worden, welche Se. Durchlaucht dem Kaiser zuschicken wird; außerdem, daß von 36 Fahnen des niedergemachten Regiments der Gelbröcke, nur die Stangen auf dem Felde liegen geblieben sind. Kaiserlicher Seits übersteigt die Zahl der Todten und Verwundeten nicht 3000 Mann . . . Die Cavallerie verlor nichts mehr als drei Standarten, und die Infanterie nur eine Fahne. Bei dem Mangel an Lebensrnitteln und Fütterung konnte die kaiserliche Armee sich nicht lange in der Gegend um Leipzig erhalten, außerdem, daß der Feind den kürzeren Weg hatte, sich mit Dresden in Verbindung zu setzen, und uns den Paß von Chemnitz abzuschneiden ..." (Förster, Wallensteins Briefe, Ii, S. 295 ff.) c) (Ein Chronikbericht. Die Schlacht bei Lützen, 6. Nov. 1632. „Als der König in Schweden kundschafft erlanget / daß der Friedländer ins Churfürstenthumb Sachsen feindselig eingefallen / unterschiedener Städte sich bemächtiget und im Lande mit Schwerd und Feuer alles verderbete / und deßwegen von dem Churfürsten selbst umb schleinige Hülff ersuchet worden / hat er sich nicht gesäumet / sondern mit der gantzett Armada, welche aber ziemlich schwach und kaum in allen 15 000. Mann zu Roß und Fuß starck gewesen / eilends ausgemacht und durch Francken und Düringen / nach dem Lande zu Meissen in solcher Eil sich begeben / daß er den 1. Novemb. zu Naumburg wohl und glücklich angelanget. Allda er auch / weiln er den Feind bey Weissenfels und also in der Nähe zu seyn verspüret / ein Läger formiren und daffelbige mit Gräben und Brustwehren zuverwahren angefangen. Darauff Kriegsrath halten / und ob man dem Feinde eine Feldfchlacht lieffern folte / berathschlagen lassen. Es sind zwar viel der Mey-

2. Bd. 1 - S. 457

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 457 — gehen mußten. Wir beschlossen deshalb die Schlacht, nahmen selber den rechten Flügel der Bataille, gaben dem Kurfürsten den linken; gingen dann näyer und näher gegen den Feind, welcher, als er die Truppen in Schußweite sah, mit seinen Stücken zu spielen begann; zuerst mit 3 und 3, dann mit allen zugleich, so daß er zwei Artilleriesalven abgegeben hatte, ehe die Unseren in Ordnung waren. Dann aber antworteten die Unseren 3 für 1. Während der ganzen Dauer der Schlacht spielten die Stücke auf beiden Seiten ohne Unterbrechung und thaten nicht geringen Schaden. Die sächsische Reiterei und das Volk, welches zu der Artillerie commandirt war, hielt sich anfangs gut, aber als die besten von den „Constablern" erschossen waren, begaben sich die Uebrigen auf die Flucht, und ließen ihre Stücke zurück. Die sächsische Infanterie benahm sich nicht besser, sondern machte compagnieweise Reißaus und breitete im Fliehen aus, sie wären geschlagen und alles verloren. Das verursachte unter denen, die bei Unseren Wagen und Unserer Bagage standen, großen Schrecken, denn sie kehrten, als sie die Sachsen laufen sahen, um und gingen am Abend zurück auf Düben, und zwar in solcher Confusion und Unordnung, daß eine Anzahl von Unseren Offieierswagen und von des Kurfürsten eignen Wagen von ihnen geplündert wurde. Der Kurfürst, welcher bei der Arrieregarde hielt, floh auch selber mit seiner ganzen Leibcompagnie und stand nicht eher wieder, als in Eilenburg. Von Unserem Volk, Schweden sowohl wie Deutschen, hielt sich, was ins Gefecht kam (denn von der Infanterie hatten nicht mehr als drei Brigaden die Ehre), tapfer und drängte sich fast darum, vorwärts commandirt zu werden. Der Feind stand Anfangs wie ein Berg, und wurde von beiden Theilen lange mit solcher Hitze und solchem Eifer gefochten, daß es fast zweifelhaft erschien, wer den Sieg behalten würde. Endlich begann der Feind zu weichen, dem wir so dicht nachsetzten, daß er zuerst gezwungen wurde, sowohl seine als auch die kleine, zuvor gewonnene sächsische Artillerie, nebst der Ammunition und Allem zu verlassen, dann in hellen Haufen den Rücken wandte, und uns als Herren des Schlachtfeldes ließ, nachdem die Schlacht continue von 2 Uhr bis in die „blaue Dunkelheit" gewährt hatte. Wir ließen den größten Theil Unserer Cavallerie den Feind verfolgen und hielten selbst auf der Walstatt ..." An dieses Schreiben Gustaf Adolfs schließt sich als Beilage „ein Verzeichniß der Stücke und Ammunition, welche dem Feinde abgenommen, und die von Waldo dem H. Rittmeister von Vitzthum überantwortet." „1) Drei halbe Cartowen mit des jetzigen römischen Kaisers Wappen und Namen. Anno 1627 gegossen. 2) Eine Viertheilscarthow von 12 Pfd. Anno 1629 gegossen. 3) Vier halbe Carthowen, worauf Friderici Pfalzgrafen Wappen und Name. Anno 1618 gegossen. 4) Zwei halbe Carthowen, worauf das pfälzische Wappen, ohne Namen und Jahrzahl. 5) Zwei halbe Carthowen, welche der jetzige Baiersürst anno 1628 hat gießen lassen. 6) Zwei sechszehupsündig Stücken (welche) gedachter Herzog selbiges Jahres gießen lassen. 7) Eine dreipfündige Feldschlange, worauf der Stadt Braunfchweig Wappen. 8) Zwei Steinstücken. 9) Zwei sechszehnpsündige Stücken, woraus Friderici Ulrici, Herzoges zu Braunschweig Wappen und Namen. Anno 1621 gegossen.

3. Bd. 1 - S. 473

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 473 — Piccolomini angriff, und ihnen gleiche Niederlage beibrachte, wobei er selbst sechs Musketenschüsse davon trug, aber um seinen Soldaten den Muth nicht zu benehmen, sie nicht achtete, ohne ärtztliche Hülfe an der Spitze seines Regimentes blieb, und nur erhitzter im Kampfe, keine Gelegenheit versäumte, mit diesem Regimente in den Feind zu setzen, welches er diesen Tag sieben mahl gethan, und fünf verwundete Pferde unter sich gehabt hatte. Sein Obristlieutenant Graf Avogadro war tödlich verwundet. Alle Haupt-leute und Offizire hatten Wunden, der Major Martellini mit 2 Hauptleuten und 200 Mann blieben auf dem Platze. Während die Sachen so im heißen Gemenge fortgingen, und man bisher nicht ausnahm, wem das Glück den Preis des Sieges bestimmt haben könnte, wurde bekannt, daß der König todt auf dem Wahlplatz lag. Officiere und Soldaten die ihn sehr gut kannten, bestätigten es; ein Trompeter von Holcke zeigte einen Sporn von ihm; aber immer wollte man dem Gerücht nicht Glauben geben. Mit gewohnter Unerschrockenheit befand sich der Generalissimus allenthalben an der Spitze der Truppen, brachte, wo Unordnung entstanden war, die Gewichenen wieder ins Gefecht, ging ins Gemenge mit dem Feind; und gewiß gab seine Gegenwart den Soldaten so viel Muth, daß an den Erfolg gar nicht zu zweifeln war. Se. Durchlaucht wurde von einer Musketenkugel in die linke Hüfte getroffen, blieb aber durch Gottes Güte für seinen und des Kaisers Dienst, sowohl vor diesem Schusse, der in die Haut nicht eindrang, als vor tausend andern Kanonen- und Musketenkugeln verwahrt, Nahe an ihm erhielt der Graf Harrach, sein Oberst Kämmerer, eine Musketenkugel in die Kehle, die durch das Ohr ausdrang, wodurch dieser tapfere Cavallier vom Pferde fiel, von vielen überritten wurde, sich aber dennoch aufraffte, und Zeit gewann aus dem Gemenge zu kommen ... Der Obrist- lieutnant des F. M. Holke unterließ nicht, mit gewohntem Muth und Wachsamkeit überall herbeizueilen, und alles wieder herzustellen; man sah, mit welchem Eifer dem Kaiser zu dienen, und größeren Ruhm zu erringen, er beseelt war . . . Ueberhaupt darf man sagen daß, wer an diesem Tage, wo jeder seine Schuldigkeit that, nicht verwundet, nicht getödtet wurde, sein Glück immer rühmen mochte. Dieß war hingegen nicht das Loos des Abts von Fulda der, nachdem er vor der Schlacht der Armee den Seegen ertheilt hatte, nun auf dem Wahlfelde umherritt, wo er auf einen Reitenhaufen stieß, den er von den unsrigen glaubte, aber vom Feind an der Kleidung erkannt, durch einen Pistolenschuß getödtet wurde. So brachte man seinen Leichnam zurück. Besser erging es dem Grafen Terzka, dem eine Falconetkngel den Steigbügel krümmte und ein Stück von der Sohle des Stiefels wegstreifte, ohne den Fuß zu beschädigen. Er hatte den ganzen Tag an der Spitze seines Regiments, mit demselben mehrmahl tapser in den Feind gesetzt , und unsere Infanterie unterstützt. Schon brach die Nacht ein, als die feindliche Cavallerie in Unordnung das Feld räumte, welches dem Grafen Terzka nöthigte, mit der Infanterie nachzusetzen. Es begann abermahls ein heftiges Kanonenfeuer, und da noch eine starke Abtheilung Infanterie eintraf, schien es, als wollte man in neuem Angriffe das Glück versuchen; aber das Zeichen zum Abzüge ward gegeben; dieses nur, und die Dunkelheit der Nacht deckte die feindliche Unordnung *). Bald darauf kam der Graf Merode und Reinach mit den 6 Regimentern von Halle, als der Rückzug des Feindes schon vollendet war. , . *) Dieser Bericht war für den Kaiser bestimmt und soweit er sich auf feindliche Verhältnisse bezieht, stark einseitig gefärbt. Mit ebenso großer Vorsicht sind die Zahlenangaben über Verluste des Femdes aufzunehmen. Auch die evangelischen Berichte sind nicht frei von Übertreibungen wenn die gegnerischen Verhältnisse beurteilt werden. '

4. Bd. 1 - S. 475

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 475 - nung gewesen / man solte es barauff nicht wagen / weiln der Feind noch eins so starck / als sie wehren. Sonbern solange verziehen / biß die Chnr Sächsischen und Fürstlichen Lüneburgischen Völcker sich mit ihnen conjungiret hetten. Aber Hertzog Bernard zu Sachsen / der General Wachtmeister von Kniphausen / der Graff von Eberstein und anbere haben zur Felbschlacht gerathen / barauff hat der König geantwortet: Wohlan / ihr Herrn / wollen wir schlagen / so geschehe es in Gottes Nahmen. Wie würde es aber werben / wenn wir den Kürtzern ziehen / und / ba Gott vor sey / die Schlacht verliehren sotten ? Wir werben wohl König in Schweden bleiben / wie es aber euch Teutschen ergehen werben / könnet ihr aus benen von dem Kaiserlichen verübten erschrecklichen Verfolgungen abnehmen. Solte ich selbst bleiben / so hab ich baran genug / daß ich für die Ehre Gottes und umb seines heiligen Worts willen / auch für die Teutsche Freyheit / mein Leben auffgeopffert. Ich bin nur ein Mensch / und Gott der Herr wirb es ohne mich schaffen / und ausrichten / wie es seine Göttliche Allmacht beschlossen hat. Nach eingebrachter Kuubschast / daß der Feind noch zu und bey Weisienfels gantz sicher stünbe / und den General von Pappenheimb / mit sieben der besten und stärefesten Regimentern nacher Halla / umb des Saal Passes baselbst sich zuversichern / commendiret hette / haben seine Königliche May. den 5. Tag Novembris / mit der gantzen Armada nachbern sie dem Morgens Gebet in höchster Anbacht beygewohnet / sich mit dem frühesten aufgemacht / auf Weiffenfelß in guter Orb* nung zugerücket / unterfchiebliche Käyserl. Trouppen auffgefchlagen / des Obersten Jsolani Grabaten*) Quartier überfallen / den Obersten löblich verwunbet / und Zwo Reiter Fahnen . . . erobert / und solches für ein glückseliges Zeichen des künfftigen Sieges gebeutet. Die Käyserlichen haben sich aber mit guter Manier biß an Lützen zurück gezogen / die Höhe und alle Vortheil eingenommen / das Geschütze gepflantzet / und einen auffgeworffenen Graben mit Mußquetierern besetzet / nicht zweiffelnbe / ihren Feind / so er ankommen würde / also zu empfangen / daß ihm Lust und Begierbe zu fechten vergehen solte. Hingegen hat der König von Schweden / boch im Gewehr und guter Orbnung / sein Volck ausrasten / aber mit dem frühesten Bettstunb halten / und in geschlossener Battaglien auff den Feind zu marschiren lassen. Als nun die Kön. May. auff die Höhe kommen und den Feind in voller Schlacht Orbnung und ftatlichen Vortheilen halten gesehen / auch gebühret / daß der Feind sie zu Hinbern das Stäbtlein Lützen in Branb ge* stecket / haben sie ihr Gebet zu Gott knienb verrichtet / barnach die Treffen mit hohem Verstaub abgetheilet / den Generalen und hohen Dfficirern / auch der sämmtlichen Armaba einen Muth zugesprochen / und / Gottes Ehre zu beförbern / und die Teutsche Freyheit zu verfechten / Leib und Leben baran zusetzen / sie' gantz beweglich ermahnet. Vnb nachbem Seine May. ihre Augen gegen Himmel gehoben / und mit hertzlicher Anbacht diese Wort gesprochen (Mein Herr Jesu / bu Sohn Gottes / gelegene unsere Waffen / und hilff mir heut streiten / zu beines heiligen Nahmens Ehre) haben sie den Angriff mit Heroischem Helbenmuth thun lassen / auch balb im Anfang / zwar nicht ohne grossen Schaben / die Käyfer-lichen Mußquetierer / aus ihrem vortheiligen Graben getrieben / und ihnen sieben Stück grobes Geschützes abgenommen. Jnbem aber Seine Kön. May. auff alles wol Achtung geben / und bald hier bald bort des Feinbes Orbnung und Anschläg erkunbigen wollen / sinb sie im Nebel an eine feinbliche Parthey gerathen / und ungeachtet sie beybe Pistolen gelöfet / und sich mit den wenig bey sich gehabten Kroaten.

5. Bd. 1 - S. 476

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 476 — Pferden tapffer gewehret / mit etlichen Schössen gefallet / und nmb Ihr Königliches Leben bracht worden. Das Geschrey darvon ist bald durch und durch erschollen / und hat nicht allein die gemeinen Soldaten / sondern auch die Generalen und andere hohe Osficirer sehr bestürtzet gemacht / und sind etliche der Meynung gewesen / man solte sich allmählich reiterireii / und das Volck in Sicherheit bringen. Aber Hertzog Bernard zu Sachsen / der die ander Battaglien / und Herr General Wachtmeister von Kniphausen / welcher die Reserve oder letzte Battaglia geführet / haben darzu keines Weges stimmen wollen / sondern gerathen / daß männiglich seinen hochbetheuerlichen Pflichten treulich nachsetzen / und des hochlöblichsten Königs Todt nicht mit Flucht beschimpffen / sondern vielmehr mit Darsetzung Leibes und Lebens rächen / und des Siegs gewiß versichert seyn solte. Hat darauff die Reiterey selbst mit einem in der Hand bloß geführten Schwerd an / und dermassen an den Feind gesichtet / daß sie einander die Pistolen an die Köpffe setzen können. Da denn das Treffen von neuem angangen / und ungeachtet der Graff von Pappenheimb mit feinem Volck / von Halla aus / den Kaiserlichen zu Hülff kommen / dergestalt Heroisch von Schwedischen gefochten worden / daß die Körperlichen das Feld räumen / Geschütz / Munition und Pagafchy im Stich laffen / und mit Verlust etlicher tausend die Flucht ergreifen müssen. Welches alles geschehen des 6. Novembr. . . . Und dieses ist ein futtzer doch warhafftiger Bericht / wie es mit der Schlacht zu Lützen / dadurch Leipzig wieder erlöset worden / allerdings Hergängen." (Zach. Schneider, Chronicon Lips., S. 450.) 3. Nach der Schlacht. a) Danklied auf die siegreiche Schlacht bei Lützen. 1632. „Billich ists, daß wir uns freuen Und mit lautem Jauchzen schreien: Lob fei Gott und feiner Macht, Der die stolzen Feinde beuget Und mit feiner Allmacht zeuget, Daß er uns noch nimmt in Acht! Zweimal kamen sie gezogen, Zweimal sind sie auch geflogen Nicht ohn' mächtigen Verlust. Schreit, ihr Jungen, ruft, ihr Alten: Zweimal hat das Feld erhalten Gott und unser Held August. Schöne Stadt — Der fromme Himmel Der verfchuf ein solch Getümmel, Ein solch Schrecken in dem Feind, Daß der schändlich mußte fliehen, Der dich grimmig auszuziehen Und zu plündern war gemeint." Letzte Strophe bezieht sich auf Leipzig.) Paul Flemming.

6. Bd. 2 - S. 142

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 142 — ich, kann Niemand widerstehen, fasse dich und nimm den Besuch an, es begegne dir auch, was da will. Sogleich trat ein hagrer schwarzer Mann mit drohenden Augen, kothigen Stiefeln und blutigen Sporen hastig auf mich zu. Sein gelbes Haar war in einen großen Knoten und sein Bart in etliche kleinr geknüpft. Mit'der linken Hand hielt er seinen fürchterlichen Sebel, und in der rechten (den Arm mit dazu genommen) den Stock, ein Paar Pistolen, die Mütze und eine Korbatsche, mit Drat durchflochten. Was ist zu ihrem Befehle, Herr Lieutenant, fieng ich mit Zittern an? Haben Sie Ordre, mich zu arretireu? Ich bin unschuldig. — Nein, mein Herr! Sind sie der berühmte Bücherschreiber und Professor Gellert? — Ja, ich bin Geliert. — Nun, es freut mich, sie zu sehen und zu umarmen (o wie zitterte ich bey dieser Umarmung!) Ich bin ein großer Verehrer ihrer Schriften; sie haben mir in meinen Feldzügen viel Dienste gethan und komme, Ihnen zu danken und sie meiner Freundschaft zu versichern. — Das ist zu viel Ehre für mich, Herr Lieutenant. (Mehr konnte ich vor Schrecken noch nicht aus mir hervorbringen.) Haben Sie die Gnade und lassen Sie sich nieder. — Ja, das will ich gern thun. Sagen Sie mir, wie Sies angefangen, daß Sie so viel schöne Bücher haben schreiben können? — Ob meine Bücher schön sind, Herr Lieutenant, das weis ich nicht; aber wie ichs mit meinen Büchern angefangen habe, das kann ich Ihnen sagen. Wenn ich Lust und Zeit zum Schreiben hatte, so dachte ich ein wenig nach, was ich schreiben wollte. Alsdann setzte ich mich hin, vergaß alles andre, dachte nur an meine Materie und schrieb, was mir diese eingab, so gut ich konnte. War ich fertig, so fragte ich ehrliche Leute, ob sie das Werk für gut hielten und was sie zu erinnern hätten. Sagten sie, es wäre gut, ich sollte es hin und wieder verbessern und es alsdann drucken lassen: so besserte ich und ließ es drucken. Dieses, Herr Lieutenant, ist die Geburt meiner Schriften, die das Glück gehabt haben, Ihnen zu gefallen. — Nun, das will ich mir merken, versetzte er. Ich habe oft Lust und Zeit zum Schreiben und sobald die verteufelten Russen aus dem Lande sind, will ich einen Versuch nach Ihrer Weise machen. Jetzt aber biete ich Ihnen ein Andenken von meiner Beute an. Sie haben doch wohl keinen Rubel in Ihrer Chatoulle, Herr Professor; lesen Sie sich also einen aus. Diese hier sind von einem Cosacken-Obersten, den ich bey Zorndorf vom Pferde hieb, und diese da von der Frau eines russischen Offiziers, die in der Flucht, mit dem Pferde stürzte. — Es lief mir bey diesem Praesente eiskalt über den Leib. Das sey ferne, daß ich Ihnen einen Theil Ihrer Beute entziehn sollte. Nein, lieber Herr Lieutenant, behalten Sie Ihre Rubel, ich habe genug an der Gewogenheit, aus der Sie mir dieselben anbieten. — Aber Sie müssen ein Andenken von mir annehmen, Herr Professor. Gefallen Ihnen diese Pistolen ? Es sind Syberifche. Und diese Peitsche, das ist eine Knute. Beides ist zu Ihren Diensten. Ich habe auch treffliches Gewehr er» erbeutet, Türkisches, Startarisches; es steht bey Eulenburg und was Sie verlangen, will ich Ihnen schicken; ein Wort ein Mann! Der Soldat hat nichts kostbarers, als Beute, mit seinem Blute erfochten. Warum gefallen Ihnen diese Pistolen nicht? Es ist ein auserlesnes Gewehr. —

7. Bd. 2 - S. 289

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 289 — bringen Sie ihm die Ordre, das Dorf zu stürmen; er darf keine Hülfe durch andere Truppen erwarten, aber der Feind muß hinausgeworfen werden." Ich eilte fort, über die Richtung, die ich zu nehmen hatte, konnte ich nicht zweifelhaft sein. In Schönefeld hatte Sangeron lange mit wechselndem Glücke gefochten, bald war er, bald der Feind im Besitze des Dorfes. Die Flammen des brennenden Dorfes zeigten mir den Weg. Ich fand den General Sangeron zwischen den letzten Häusern des Dorfes, einen ernsthaften Mann, von strengem gebietendem Äußern. Die Feinde hatten das Dorf von neuem größtenteils in Besitz genommen; dicht vor uns fochten, von den Flammen umgeben, die Russen hartnäckig; es war ein seltsames und doch großes Schauspiel, Freunde und Feinde von dem wütenden Feuer beleuchtet, im hartnäckigen Kampfe. Ich überbrachte ihm die Ordre, er antwortete verdrießlich: „Meine Truppen haben stundenlang gekämpft, sie sind zusammengeschmolzen, ermüdet und erschöpft, ohne eine Unterstützung vermag ich den hartnäckigen Feind nicht zurückzuwerfen." Ich mußte ihm sagen, daß er keine Unterstützung zu erwarten hätte, und daß dennoch die Ordre ganz bestimmt laute. Er besann sich einen Augenblick, und gab Befehl zum Sturme. Von allen Seiten sammelte sich die Mannschaft, die jetzt nicht in das Gefecht verwickelt war, im Sturmschritt eilte sie vorwärts, ein lautes Geschrei begleitete den wilden Anlauf; der Feind konnte ihn nicht aufhalten, und der Stand der Schlacht war wohl jetzt auch auf anderen Punkten so ganz zum Nachtheile des Feindes, daß er sich hier nicht zu behaupten vermochte. Mit dem Generale nahm ich Theil an diesem Gefecht, und als das Dorf in unserer Gewalt war und wir den gänzlichen Abzug der Feinde, der feinen neuen Angriff erwarten ließ, entdeckten, eilte ich, um den Bericht zu überbringen. Hier hatte ich nun ein bedeutendes Gefecht mit allen Gefahren kennen gelernt, aber mein Auftrag war so bestimmt, der Moment des Angriffs so mächtig, der Augenblick des Kampfes so entscheidend und kurz, daß das Bewußtsein der Gefahren, die ich erlebt hatte, mir erst klar ward, nachdem ich in Sicherheit war. Als ich den Bericht überbrachte, war der Erfolg dem General Blücher schon bekannt, ja ihm klarer, als selbst dem Langeron im Anfange, weil jener von seinem Standpunkte aus den entschiedenen Rückzug bestimmter übersehen konnte. Ich war nun wieder auf demselben ruhigen Platz, den wir den ganzen Tag hindurch behauptet hatten. Die Berichte von dem großen Erfolge des Tages wurden immer häufiger, der Abend näherte sich, und wir rückten langsam auf Leipzig zu. Da vernahmen wir vor uns ein lautes Geschrei, wie von Tausenden: die Nachricht kam, daß unsere Truppen in die Vorstadt von Leipzig eindrangen, daß dort ans den Straßen zwischen den Häusern, in den Gärten heftig mit dem zurückweichenden, aber doch noch zugleich hartnäckig kämpfenden Feinde gefochten würde. Wir fetzten uns in Bewegung und erreichten bald unsere kämpfenden Truppen." (Henrich Steffens, Was ich erlebte. Band Vii, S. 293 ff.) 5. Aus dem Gefechte bei Paunsdorf. 18. Oktober 1813. (Oberst a. D. Mente vom 3. preußischen (Bülowschen) Armeekorps erzählt:) „Mit der Batterie Nr. 16, bei welcher ich stand, überschritten gleichzeitig drei Bataillone . . . (unmittelbar hinter der Stadt Taucha, nach Paunsdorf zu) die Parthe. Diese drei Bataillone marschierten der Batterie in Kolonnen links zur Seite, wogegen die Batterie sehr bald aus der Marschkolonne zu Einem in Linie formiert wurde, da bereits mehrere Kanonenkugeln von Süden her schräg durch die Marschkolonne gefahren waren, auch schon einen Artilleristen getötet hatten. 19

8. Bd. 2 - S. 293

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 293 — begab sich zu Pferde auf diese Seite, und hielt neben der Tabaksmühle an. Hier begann und endigte er den großen, entscheidenden Tag, der den Lorbeerkranz entblättern sollte, welchen das Glück bis jetzt um sein Haupt geflochten hatte. Eine durchlöcherte, halbzerstörte Windmühle stand als ein warnender, böser Vorbote, als ein Bild des launischen, von allen Winden abhängigen Glückes, ihm zur Seite. Der Kampf ward nun allgemein. Die Verbündeten drangen mit immer erneuertem Muthe vor. Auf allen Seiten rückten Heerschaaren heran, und von allen aus Leipzig führenden Straßen war nur die nach Weißenfels führende frei. Bei Sellerhausen, auf der Straße von Dresden, schlug man sich seit früh 11 Uhr. Von Zwei-Naundorf, Zuckelhausen und Liebertwolkwitz her waren die heftigsten Angriffe auf Stötteritz und Probstheyde. Von Wachau und Dölitz drangen erst Österreicher und späterhin Russen vor; immer mit erneuerten Kräften, immer mit frischer Artillerie. Die Straße von Pegau, so wie die Auen des Rosentals waren mit leichten Truppen des Feindes bedeckt, und die Armee des Kronprinzen von Schweden nahete sich von Radefeld und Breitenfeld gegen die Eilenburger Straße, wo Ney und Reynier standen. Auf der Seite der Armee, wo sich der Kaiser selbst aufhielt, befehligte Macdonald und Lauriston den linken Flügel bei Probstheyde , Victor und Augereau die Mitte; Fürst Poniatowsky den rechten Flügel bei Dölitz. Die alte Garde, und ein Teil der jungen, ward zu Verstärkungen gebraucht, und mit ihnen aus der Mitte hinaus manöveriert. Eine Vorstadt von Leipzig brannte; die Granaten flogen in die Stadt, bis in das Haus des Königs am Markte; Schönfeld, Stötteritz, Dölitz und Liebertwolkwitz standen in Flammen. Kaum erlaubte der Nebel und Dampf das Bild der Gegend aufzufassen, aber der Nebel verging und der Tag ward hell und schön. Ohngeachtet die Franzosen durch vorhergegangene Märsche und Entbehrungen matt, zerrissen und abgehungert waren, so fochten sie doch mit großer Standhaftigkeit, wenigstens in der Gegend, wo Napoleon weilte. Von allen Seiten umzingelt, hatten sie vorzüglich das Übergewicht einer zerschmetternden Artillerie gegen sich. Zwar erfüllten einige tausend Ausreißer die Stadt, aber man sah doch keine förmliche Flucht. Der Fürst Poniatowsky hatte den schwersten Stand, aber bewährte durch unendlichen Mut vollkommen das hohe Zutrauen, das Napoleon in ihn gesetzt hatte. Sein kleines, auf 5000, und am Ende bis auf 2700 Mann streitbarer Infanterie geschmolzenes Corps tat das Äußerste. . . . Der Kaiser hatte zu Anfang der Schlacht über eine Stunde auf dem rechten Flügel verweilt und eilte jetzt gegen Probstheyde und nach den vorderen Linien; teils um mit eigenen Augen zu sehen, teils um Mut einzuflößen. Er erschien in dem Augenblicke, wo die Verbündeten von Zuckelhausen und Holzhausen her mit gewaltiger Macht vordrangen, und sich eines Teils von Probstheyde bemächtigten. Handpferde, Verwundete und alles Entbehrliche strömte schaarenweise zurück. Napoleon flog an den vorderen Reihen vorüber, füllte mit den Reserven der alten Garde die Lücken, und kehrte bald daraus an seine durchlöcherte Windmühle zurück, wo er den größten Teil des Tages verharrte. Der brave König von Neapel, der Schirm und die Stütze des Kaisers, hielt alle Angriffe auf, und ließ das Dorf der Probstheyde, um das sich der blutige Kampf drehte, immer wieder erstürmen. So wie am 16. der Vorteil der Stellung mehr auf Seiten der Franzosen gewesen war, so hatten die Verbündeten an dem heutigen Tage mehrere, obgleich niedrige, doch beherrschende Anhöhen inne, von denen das Feuer konzentrisch auf die französische Armee wirken konnte. Die feindliche Artillerie zeigte sich in ihrer ganzen furchtbaren Größe. In ganz kurzer Zeit gingen nur allein bei dem Punkte, wo Napoleon sich aufhielt, über ein Dutzend unbrauchbar gewordener Kanonen zurück,

9. Bd. 2 - S. 519

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 519 — Verlustliste genannt wird, war ein Mann, dessen eigenes Gewehr erst nach dem Angriffe losgegangen war, und den der heiße Rauch an einer Stelle der Backe etwas geschwärzt hatte. Er thut nach wie vor seinen Dienst. Dieser gewiß famose Erfolg war der guten Disposition des Hauptmanns v. Friesen, der an der Spitze der Compagnie stürmte, und der ausgezeichneten Bravour eines jeden in der Compagnie zu verdanken. Die Compagnie ist dafür im Tagesbefehl gelobt worden. . . . Wir ließen uns nach dieser Affaire hier ein reiches Frühstück vortrefflich schmecken. Die Gefangenen waren alle von der Linie, von der Armee des Generals Vinoy. Sie waren vortrefflich ausgerüstet, sahen aber ziemlich heruntergekommen, wenn auch nicht gerade verhungert, aus . . . Die Leute waren ganz zufrieden damit, gefangen zu sein. Sie hatten noch ziemlich viel gutes Brod und ein Stück Pferdefleisch, das sehr schlecht war und das sie sofort wegwarfen, wahrscheinlich in der Ueberzeugung, daß sie nun besseres Fleisch bekommen. Sie waren seit mehreren Monaten nicht in Paris gewesen, sondern hatten immer in Zeltlagern oder schlechten Quartieren hinter und unter den Forts campirt und dabei sehr viel ausstehen müssen. So lagen sie schon vier Tage in den Kellern und Gräben des Gutes und sollten erst an diesem Tage abgelöst werden. Sehr wüthend waren sie alle auf die Mobil-- und Nationalgarden, die bequem in Paris blieben, dort die Herrschaft führten und nicht mit ins Feuer gingen, während die reguläre Armee so viel ertragen mußte." (Leipziger Tageblatt, 1871, Nr. 25.) 27. Besetzung des Forts Nogent. Das 107. Jnf.-Reg. nahm daran teil. Nachdem der Oberst eine kernige Ansprache an das Regiment gehalten hatte, wurde mit klingendem Spiele der Marsch zum Fort an- getreten. „Immer näher und näher kamen wir dem bis vor wenig Tagen von uns so gefürchteten Nogent. An der Straße standen hier und da schon Gruppen zurückkehrender Bewohner . . . Endlich waren wir bis an das Dorf Fontenay heran, als die Straße links nach dem Eingänge ins Fort abbog. Hier waren es nicht mehr einzelne Gruppen, sondern eine große Menge Menschen, darunter auch Nationalgardisten , die uns neugierig anstaunten. Schon waren wir dicht heranmarschirt, als von einem der äußersten Wälle uns ein Hnrrah entgegenschallte. Ein sächsischer Officier und der französische Commandant bewillkommneten uns auf diese Weise, die natürlich bei uns den lautesten Widerhall fand. Das 3. Bataillon und die combinirte 5. Compagnie marschirten hierauf in das Fort ein, während die übrigen Compagnien die in der Nähe liegenden Feldschanzen bezogen . . . Den Wällen hatte das Bombardement weniger geschadet. Am meisten aber haben die beiden Casernen gelitten und die in der nach Chelles zu gelegenen Seite befindlichen Zimmer waren ohne Ausnahme zerstört. Ueberall konnten wir hier die furchtbare Wirkung unserer Granaten sehen, die den Aufenthalt in diesen Räumen gewiß zur Unmöglichkeit gemacht hatten. Morgens 10 Uhr wurden wir von den Württembergern abgelöst und marschirten hierher zurück. Bevor dies aber geschah, hielt unser Oberst noch eine kurze Ansprache, in der er betonte, daß es eine große Ehre für das Regiment sei, als die Ersten die feindlichen Werke besetzt zu haben und schloß mit einem Hoch auf die deutsche Einheit." (Leipziger Tageblatt, 1871, Nr. 39.)

10. Bd. 2 - S. 489

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 489 — zunächst auf den Dresdner Bahnhof übergeführt, wo sie durch das ständige Comite des Internationalen Hilfsvereins mit Erfrischungen aller Art versehen und die mehr oder ^minder schwer Verletzten unter ihnen, deren eine sehr beträchtliche Anzahl steh vorfand, von den zahlreich anwesenden Aerzten von Neuem verbunden wurden. Franzosen — meist gebräunte hagere Gesichter — waren gegen 60 dabei, darunter auch zwei mit Orden reich geschmückte Osficiere. Bekanntlich bleiben nur die transportunfähigen Verwundeten hier; sie wurden in besonderen Krankenwagen und auf Tragbahren durch die dichte Menschenmenge, welche auf die Kunde von dem Eintreffen verwundeter Truppen herbeigeströmt war, in die liiesigen Lazarethe, zumeist in die Pleißenburg, überführt, während die übrigen Mannschaften später in entfernt gelegenere Lazarethe mit der Bahn weiter befördert worden sind. Heute sind mit den Bahnzügen nur einzelne Verwundete hier eingetroffen, darunter befand sich der Commandant des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107, Oberst von Leonhardi." „Leipzig, 1. Sept. Nach einer längeren Panse langten im Laufe des gestrigen Nachmittags wiederum zwei lange Eisenbahnzüge mit gegen 650 mehr oder minder schwer Verwundeten aller Waffengattungen, hauptsächlich Preußen, auch Sachsen und gegen 100 Franzosen, darunter 2 Znaven und 1 Turco, auf dem Thüringer Bahnhöfe hier an. Sie wurden sämmtlich gespeist und, wo es erforderlich schien, von Neuem verbunden, hierauf aber mit geringen Ausnahmen, . . . weiter über Dresden in schlesische Lazarethe befördert. Außer den Verwundeten wurde gleichzeitig eine Anzahl Reeonvalescenten in ihre betreffenden Garnisonsorte zurückbefördert, um nach geschehener Wiederherstellung wiederum zu den Ersatzmannschaften zu stoßen." (Leipziger Tageblatt, 1870, Nr. 204 u. 208.) 12. Feier der Übergabe von Sedan in Leipzig. „Leipzig, 4. Sept. Seit den Tagen des dritten allgemeinen Turnfestes hat Leipzig sich nicht in so. allseitiger freudiger Aufregung befunden, hatte die Stadt nicht ein so festliches Gewand an überaus reichem Fahnenschmuck angelegt, strahlte sie nicht in so weitem Lichtmeer als gestern. Schon am frühen Morgen, nachdem sich die Kunde von den neuesten Erfolgen unserer ruhmreichen Armee mit Blitzesschnelle verbreitet hatte, begann sich auf den Straßen ein ungewöhnlich zahlreiches Leben und Treiben zu entfalten, das von Stunde zu Stunde an Ausdehnung gewann und am Abend feinen Höhepunkt auf dem Markte und den dorthin einmündenden Haupt- und Nebenstraßen erreichte. Unbeschreiblicher Jubel hatte sich der Einwohnerschaft bemächtigt, freudige Zurufe erschollen allerseits. Am Mittag wurde durch das Glockengeläute von sämmtlichen Thürmen der Stadt die Stimmung eine noch gehobenere. Inzwischen hatten Rath und Stadtverordnete zwei Telegramme, das eine an Se. Majestät den König Johann von Sachsen, des Inhalts: „Ew. Majestät dem König Johann bringen in freudiger Bewegung zu der rühm- und erfolgreichen Betheiligung der königlichen Prinzen und des sächsischen Armeeeorps an den großen herrlichen Siegen des deutschen Heeres ehrfurchtsvollsten Glückwunsch dar etc.", das andere an Se. Majestät den König Wilhelm von Preußen, welches lautet: „Dem von Gottes Segen sichtbar geleiteten siegreichen Feldherrn des deutschen Heeres Dank und Glückwunsch" entsendet; auf das erstere ging noch am Abend die Antwort ein: „Meinen herzlichen Dank für Ihren Glückwunsch. Johann." Im Stadttheater wurde ein von Friedrich Hoffmann zur Feier der großen Siegesbotschaft gedichteter und von Fräul. Link vorgetragener Prolog mit großem Enthusiasmus aufgenommen.
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